Als am Dienstag, den 29. Mai 2007 um 17:06 Uhr die Digitalen Meldeempfänger mit der Einsatzmeldung „ TH – A1 S Km 150,4 – bitte Kräfte zum Räumen anrücken“ auslösten, wusste noch keiner von uns, dass gerade ein Einsatz der ungewöhnlicheren Art begann.
Am Feuerwehrhaus angekommen, stellten wir fest, das nur der Öjendorfer Rüstwagen alarmiert wurde.
Also wurde schnell der Rüstwagen mit drei Mann besetzt und die restlichen Kräfte blieben am Feuerwehrhaus in Bereitstellung.
Der Rüstwagen begab sich in Öjendorf gleich auf die A1, um Richtung Süden (Bremen) zur Einsatzstelle zu gelangen. Kurz hinter der Auffahrt kamen die Einsatzkräfte in einen Stau. Der Stau bildete sich aufgrund eines Verkehrsunfalls und unserer Einsatzstelle. Da blieb den Einsatzkräften nur eine Möglichkeit – Augen beziehungsweise Ohren zu und durch...
Unter Beachtung der besonderen Sorgfaltspflicht wurde von der Feuerwehreinsatzzentrale die Sonderrechte zugelassen und es ging die nächsten 11 KM durch den Stau zur Einsatzstelle. Aufgrund mehrerer Baustellen und Fahrbahnverengungen verzögerte sich die Anfahrt zur Einsatzstelle um gute 20 Minuten !!!!
An der Einsatzstelle angekommen bildete sich für die Öjendorfer Kräfte folgende Lage: Auf der Überholspur der Norderelbbrücken stand ein PKW mit einem Pferdeanhänger. Dahinter standen das HLF 33/1 und das TMF 33 sowie ein Streifenwagen der Polizei. Ansonsten waren keine anderen Fahrzeuge beteiligt oder zu sehen.
Nach einer kurzen Erkundung klärte sich die Lage: der PKW hatte eine Panne und ließ sich nicht mehr starten. Der Pferdeanhänger war mit zwei Pferden beladen, daher ergab sich folgende Problematik: Den Anhänger konnte man nicht Abkuppeln ohne vorher die Pferde heraus zu lassen, weil sonst der Anhänger umgekippt wäre. Da man aber auf den Norderelbbrücken bei fließenden Verkehr die Pferde nicht heraus lassen konnte – welche sich bis jetzt recht ruhig verhielten – musste das Gespann sicher von der Autobahn gebracht werden. Da weder das HLF noch das TMF über eine Schleppstange verfügen, wurde der Öjendorfer Rüstwagen angefordert.
Der Rüstwagen wurde vor das Gespann gestellt, um es anschließend mit unserer Schleppstange aufzunehmen. Danach ging es im Schritt-Tempo mit Blaulicht von den Norderelbbrücken zum nächsten Parkplatz, dem Autohof Georgswerder. Das ganze im Convoy, vorweg das HLF 33, dahinter das Gespann aus Rüstwagen PKW und Pferdeanhänger. Zur Absicherung vor dem fließenden Verkehr sicherte das TMF 33 und die POL mit einem Streifenwagen nach hinten ab. Nach einer weiteren Fahrt von etwa 15 Minuten sind wir dann sicher am Autohof angekommen.
Die Bilanz dieses etwas anderen Einsatzes aus unserer Sicht: 28 gefahrene Kilometer, eine Einsatzdauer von 105 Minuten, eine defekte Martinhornanlage (Schlauch durch Dauernutzung abgerissen) und zwei glückliche Pferde mit ihrer Besitzerin !!!
Der Einsatz zeigte mal wieder, dass jeder Einsatz anders ist und ein hohes Maß an Kreativität und Spontanität fordert.
Autor: Jens
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