..:: 06.09.2003 ::..  Sportliche Mitglieder beim Holsten City Man Triathlon 2003

Ihre sportliche Fitness stellten die beiden Mitglieder der Einsatzabteilung, Lars Lampe und Sascha Schwichtenberg, unter Beweis und nahmen am Holsten City Man Triathlon 2003 teil.

Beide absolvierten die Sprintdistanz der "Jedermänner" und mussten dabei 500 Meter schwimmen, 20 km Fahrrad fahren und 5 km laufen.

In der Altersklasse 2 belegte Lars in 1 Stunde 28 Minuten den 102. Platz und Sascha mit 1:38 den 251. Platz in der Altersklasse 3.

Herzlichen Glückwunsch vom Web-Team F2946!




Es folgt ein interessanter Bericht von Sascha über den Triathlon:


Der Holsten City Man 2003 - Momente der Herausforderung



Samstag, der 06. September 2003, es ist ca. 09.00 Uhr morgens. Hat nicht gerade das Telefon geklingelt?
Noch schlaftrunken erzählt mir meine Frau, das eben Lars Lampe von der FF Öjendorf, der auch an dem Triathlon teilnehmen wird, angerufen hat, um in Erfahrung zu bringen, wann ich starte.
"So ein Frühstarter", denke ich, aber der Anruf kam genau richtig, denn jetzt wird es auch für mich Zeit aufzustehen. Mein Start ist um 13.35 Uhr und bisher habe ich noch nichts gepackt!

Noch ein ausgiebiges Frühstück und los geht's : Den Rucksack auf und alles, was nötig ist, hinein gestopft!

Wie sieht es mit dem Fahrrad aus ? Zwei Monate lang habe ich mein Fahrrad nicht bewegt, hoffentlich ist alles in Ordnung, auf umständliches Flicken eines Schlauches habe ich jetzt ja nun wirklich keine Lust!

Puh, alles noch heil, nur die Räder müssen noch kräftig aufgepumpt werden, aber das ist ja noch o.k., als mir plötzlich im Keller meine Nachbarin begegnet.
"Wieviel haben Sie für die letzte Müllabfuhr bezahlt ? Können Sie mir jetzt die Telefonnummer von der Müllentsorgung geben ? ..."

Oh, nein, so etwas passiert immer dann, wenn man keine Zeit hat!

Nach mindestens 3 weiteren Fragen dieser Art und genauso vielen Versuchen, meiner Nachbarin deutlich zu machen, das ich keine Zeit habe, fliehe ich einfach.

Verdammt, es ist schon kurz nach 12.00 Uhr, hoffentlich ist die Warteschlange beim Check-in nicht zu lang!

Zum Glück fährt ab U-Bahnhof Billstedt gleich die Bahn, und ca. 18 Minuten später komme ich beim Check-in am Ballindamm an.

Keine Schlange, kein warten, läuft ja echt super, jetzt nur noch das Fahrrad abgeben, und vielleicht habe ich noch die Möglichkeit, den ersten Start um 13.00 Uhr oder sogar Lars Lampe zu sehen!

Aber zunächst heißt es die Sachen im Startblock H loszuwerden : Startnummer 1725, 1726, ah, hier ist meine Startnummer 1727 und die Teilnehmer rechts und links von mir sind auch schon da, um ihre Kleidung in die Box einzuordnen.
"Weißt du, was es mit dem Strichcode auf der Startnummer auf sich hat ? Ich wurde bisher noch nicht gescannt, und ich möchte wissen, ob ich eventuell eine Station ausgelassen habe ..." fragt mich der linke Teilnehmer, worauf ihm der rechte Teilnehmer entgegnet "Das ist der Strichcode, der an den Wendepunkten
mit Hilfe von Handscannern gescannt wird. Manchmal können sie die Strichcodes aber nicht richtig einlesen, weil die Nummern geknickt sind, deshalb habe ich immer zur Sicherheit einen Ausweis dabei..."

Ungläubiges Stutzen bzw. Unsicherheit im Gesicht des linken Teilnehmers.
"Dein erster Triathlon ?" frage ich den linken Sportsfreund. Kopfnicken."Also, der Strichcode ist nur intern für den Veranstalter wichtig, wir haben damit soweit nichts zu tun, das Messen der Zeit erfolgt mit Hilfe der gelben Transponder, die wir alle bekommen haben. Hast du sonst noch irgendwelche Fragen ?" Nein, alle Fragen sind geklärt und der Kopf ist frei für die Herausforderungen des Holsten City man 2003.

Nachdem wir uns alle drei die besten Wünsche für den HCM mit auf den Weg
gegeben haben, verlasse ich die Wechselzone und treffe mich mit meiner Frau.
Es ist ca. 12.45 Uhr und wir haben noch ein wenig Zeit, spazieren zu gehen, als wir zufällig am Jungfernsteig auf Lars, seine Mutter, seine Freundin Sonja und ihre Schwester treffen.

Die Startzeit von Lars ist um 13.10 Uhr und wir erwischen ihn, wie er sich gerade aufwärmt und in den Neoprenanzug zwängt.

"Der Neo ist echt super, man schwimmt fast von allein auf der Oberfläche und
muß nur ein wenig die Arme bewegen um fortzukommen !" meint Lars.

Ah-ha, denke ich, vielleicht habe ich ja nächstes Mal einen Neoprenanzug, dieses Mal muß ich mich auf mein "Neomaterial" rund um die Hüftgegend verlassen.

Kurze Zeit später wird es für Lars Zeit, an den Start zu gehen und auch ich muß mich nun langsam umziehen.

Noch schnell den Kleiderbeutel an der Sammelstelle abgeben und ab an den Start ! Noch 5 Minuten bis zum Startschuß und die ersten springen schon ins Wasser, was für mich persönlich ein bißchen verfrüht ist, so das ich erst zunächst an der Sprungkante bleibe. Wie kalt mag wohl das Wasser sein ? Lars sagte etwas von 17,5 Grad, ist das sehr kalt ? Noch 2 Minuten bis zum Start und keine Zeit mehr über die Definition von Kalt und Warm zu grübeln. Hinein in die Alster !

Ich tauche unter und an der Oberfläche wieder angekommen höre ich viele "Ahhs","Brrrrs" und "Ohhhs" und Sprüche wie "Verdammt viel Triathlon,
aber weniger city-man...". Die Stimmung ist gut, und das Startsignal ertönt augenblicklich ! Alle stürmen los, eine Gischt schäumt auf und ich suche mein freies Feld, in dem ich mein Tempo schwimmen kann.

Ein paar Schwimmzüge und die Gruppe hat sich außergewöhnlich schnell verteilt.

Wie gut, endlich mal keine blauen Flecken ! Ich schwimme vorerst im Mittelfeld, und schaffe es sogar, bis zum Ziel an das vordere Gruppendrittel zu stoßen.

Dann raus aus dem Wasser ! Vom Zielbereich über den Jungfernstieg entlang an
den Massen, die an den Seiten stehen, zur Wechselzone. Das allein ist schon ein einmaliges Gefühl!
Schnell umziehen, rauf aufs Fahrrad und los. Kurz nach Beginn der Fahrradstrecke geht es in den Wallringtunnel und der entgegenkommende Wind ist ziemlich stark. Na, gut, sage ich mir, wenn der Wind jetzt stark ist, sollte es auf dem Rückweg ja Rückenwind geben...
Die Fahrt geht weiter entlang an Deichen mit böigen Winden und ich sehe am Strassenrand die ersten Teilnehmer, die wegen technischer Defekte, Zerrungen oder anderen Erschöpfungserscheinungen aufgeben müssen.

Obwohl ich von mir und meinem Mountain-bike mit 7-cm breiten Noppenprofilreifen alles abverlange, muß ich frustriert einsehen, daß Leute mit Rennrädern eindeutig im Vorteil sind : Mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit ziehen die Rennmaschinen an mir vorbei und ich glaube zu wissen, wie sich ein Kleinkind fühlt, das mit seinen Eltern eine Fahrradtour macht.

Mittlerweile ist weit mehr als drei Viertel der Strecke geschafft, und der
Wallringtunnel ist wieder in Sicht:

"Super, gleich gibt es eine kurze Entspannungsphase mit Rückenwind", denke ich, aber weit gefehlt : Gleich am Anfang des Tunnel des Tunnels kommt mir ein so starker Wind entgegen, das ich fast total die Geschwindigkeit verliere. Wie es kommt, es kommt anders als man denkt!

Kurz nachdem ich in der Wechselzone angekommen bin und das Fahrrad abgegeben habe, versuche ich Sprintmäßig loszulaufen, aber spätestens jetzt rächt es sich, das ich lange Zeit nicht trainiert habe. Laufen ist eigentlich meine favorisierte Disziplin, aber meine nicht vorhandene Kondition lässt einen Sprint nicht zu, so das ich in einem sehr langsamen Tempo gen Ziel jogge. Unterwegs treffe ich auf diverse Leute, die aus Erschöpfungsgründen pausieren müssen, und ca. 1 km vor dem Ziel schaffe ich es sogar, jemanden mit den Sätzen "Los jetzt ! Nur noch ein kurzes Stück ! Pausieren kannst du danach noch so lange du willst !" zum mitlaufen zu bewegen.

Das eigentliche Ereignis ist aber der Zieleinlauf ! Massen von Menschen, die an
den Absperrungen stehen und einen anfeuern noch auf den letzten Metern alles zu geben. Ich biege in die Poststrasse Richtung Rathausmarkt ein, und alle
konditionelle Müdigkeit ist vergessen. Der letzte Sprint wird aktiviert, und je
näher man an den Zielbereich vom Rathausmarkt kommt, desto lauter wird
die Atmosphäre und der Jubel der Zuschauer. Dann erfolgt der Ziellauf und
alle Last fällt ab, ein Mädchen streift mir eine "finisher-medaille" über,
und eine Photografin von der Firma "Photoaction" macht noch ein Zielphoto.

Das alles war doch jede Mühe wert, oder?

Bis zum nächsten Jahr beim Holsten City man 2004 !

Autor: Jan W./Sascha